In der kalten Dezembernacht des Jahres 2009 erhellten die Nordlichter, auch Aurora Borealis genannt, den Himmel über der Insel Kvaløya nahe Tromsø in Norwegen. In einer Langzeitbelichtung von 30 Sekunden wurde ihr schimmernder Schein festgehalten, der die winterliche Küstenlandschaft sanft beleuchtete. Ein besonderes Highlight dieser Nacht war die Erscheinung eines hellen Meteors aus dem beeindruckenden Geminiden-Meteorstrom, der über den Sternen des Großen Wagens hinwegzog und auf das Sternbild Zwillinge deutete, das sich außerhalb des Bildausschnitts befand. Sowohl die Nordlichter als auch die Meteore entstehen in etwa 100 Kilometern Höhe in der Erdatmosphäre, wobei die Nordlichter durch energetische geladene Partikel aus der Magnetosphäre und Meteore durch kosmischen Staub verursacht werden. Dieses Naturschauspiel wurde von Bjørnar G. Hansen festgehalten.
Meteorstrom der Geminiden: Sternschnuppen-Feuerwerk im Advent - Ersteller: Jeff Dai | Credit: Dai Jianfeng/IAU OAE
Urheberrecht: Jeff Dai
Die Geminiden sind besonders im Dezember aktiv, mit einem Höhepunkt in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember. In ländlichen Gebieten können Beobachter bis zu einer Sternschnuppe pro Minute bei minimalem Mondlicht zählen.
Bill Cooke, Leiter des Meteoroid Environment Office am Marshall Space Flight Center der NASA in Huntsville, Alabama, ist von den Geminiden besonders angetan: „Während die meisten Meteore farblos oder weiß erscheinen, haben die Geminiden einen grünlichen Schimmer. Sie sind einfach schön anzusehen!“ Diese Farbe wird durch die chemische Zusammensetzung der Meteore hervorgerufen, wobei Sauerstoff, Magnesium und Nickel oft grüne Farbtöne erzeugen.
Um die Sternschnuppen zu beobachten, benötigen Sie lediglich einen klaren Himmel, Dunkelheit, etwas Geduld und eventuell warme Kleidung und Decken. Die Blickrichtung ist dabei nicht wichtig, da Meteore überall am Himmel auftauchen können.
Das Besondere der Geminiden
Die Geminiden-Sternschnuppen gehören zu den faszinierendsten und meisterwarteten astronomischen Ereignissen des Jahres. Sie zeichnen sich durch ihre Zuverlässigkeit und Intensität aus und verwandeln den Nachthimmel in ein kosmisches Tanzparkett, auf dem Lichtstreifen durch die Dunkelheit huschen und eine fesselnde Show bieten.
Die Geminiden haben ihren Ursprung im Asteroiden 3200 Phaethon und sind damit einzigartig. Anders als die meisten Meteorströme, die von Kometen stammen, kommen die Geminiden von diesem geheimnisvollen Gesteinsobjekt und beleuchten die komplexen Beziehungen zwischen Kometen und Asteroiden in unserem Sonnensystem. Jeden Dezember durchquert die Erde den Trümmerpfad von 3200 Phaethon, wobei die Partikel in unserer Atmosphäre verglühen und die prächtige Sternschnuppen-Show entfachen.
Die Geminiden bestechen durch ihre leuchtende Brillanz und Farbenpracht. Sie erscheinen oft als helle, mehrfarbige Streifen am Himmel, vorwiegend in Grün, Rot und Gelb – Farben, die durch das Verbrennen verschiedener Metalle wie Natrium, Kalzium und Magnesium in der Atmosphäre entstehen. Mit bis zu 120 Meteoren pro Stunde unter optimalen Bedingungen sind sie einer der ergiebigsten Meteorströme, die von der Erde aus sichtbar sind.
Der beste Zeitpunkt, um die Geminiden zu beobachten, ist typischerweise Mitte Dezember. Die Abwesenheit von Mondlicht während des Höhepunkts bietet ideale dunkle Bedingungen für eine ungestörte Sicht. Beobachter sollten einen Platz fernab von Stadtlichtern suchen, ihren Augen Zeit geben, sich an die Dunkelheit anzupassen, und dann einfach nach oben blicken, um das natürliche Feuerwerk zu genießen.
Am Abendsdes 14. Dezember sind die Geminiden-Sternschnuppen unterwegs. Sie kommen scheinbar aus dem Sternbild Zwillinge.
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